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Ola Onabule
Ola Onabule - THE DEVOURED MAN

THE DEVOURED MAN

(Rhythm Attack)

 

Ola Onabule ist ein Soulsänger. Sogar "der beste britische Soulsänger", laut Blues & Soul. Das klingt einfach, eindeutig und greifbar. Wer die Musik des nigerianischen Briten hört, spürt allerdings eine Tiefe, eine Bandbreite, eine vielfältige Gefühlswelt - sowohl stimmlich als auch textlich - die ihn bis zur Unfassbarkeit außergewöhnlich machen. Auf seinem sechsten Album "The Devoured Man" (zu deutsch: "Der aufgefressene Mann") bietet der markante Soulsinger/Songwriter, der die Bühne schon mit Roberta Flack, Natalie Cole, Roy Hargrove, Gladys Knight, Dianne Reeves, Al Jarreau oder Patti LaBelle teilte, zwölf intensive Eigenkompositionen. "All songs written, arranged, and recorded by Ola Onabule" ist hier die entscheidende Zeile, die dem Zuhörer eröffnet, dass es sich hier um ein Gesamtkunstwerk handelt. Begleitet von einer kleinen Gruppe bester britischer Soulbrüder singt Ola Onabule über Männer mit großen Pistolen und Frauen mit großen Träumen, über Ignoranz und Gewalt in Liebe und Politik. Das ist bester Brit-Soul mit willkommenen Abstechern in Richtung Funk und Blues, mit Pop in der Seele und Jazz im Feeling. Und dann diese Stimme: Sanft und sehnsüchtig, eindringlich und herzerweichend, sehr speziell und eigen in der Schnittmenge aus Stevie Wonder und Omar. Kein Wunder, dass Ola Onabule in England bei über einhundert Auftritten im Jahr gefeiert wird, dort sogar den Auftrag bekam, Arien für das "Royal Opera House" in Covent Garden zu schreiben und im Film "Second Hand Lions" mit Robert Duvall und Michael Caine zu hören war. Langsam aber sicher werden jetzt natürlich auch die Amerikaner auf ihn aufmerksam, spätestens nach einem live im Fernsehen übertragenen Konzert in New York, nach dem ihn ein TV-Mann wie folgt lobte: "Ein Meister seines Instruments, ein überragender Geschichtenerzähler, ein gütiger Mensch". In Deutschland kennt man Ola Onabule auch schon durch seine eindrucksvollen Festivalauftritte ? die nächsten stehen für November 2007 in Aalen, Ingolstadt und Leverkusen an.

 

"The Devoured Man" ist eine emotionale Meisterleistung. Sie reißt den Hörer mit, vom coolen Groove von "Never Known" über das jazzig abgehangene "Where The Past Goes" über das hymnische Titelstück, die sanfte Ballade "This Fool Again" und das tanzfreudige "Groove To The Lie" bis zur fast folkigen Melodie von "Back Home". Die Freude, der Schmerz, die Intensität, die Wärme und die Liebe, die in dieser Musik stecken, übertragen sich in bester Soulmanier direkt über die Ohren ins Herz. Er ist eindeutig appetitlich, dieser "aufgefressene Mann".

 

Nebenbei: Wem der Name Ola Onabule etwas schwer über die Lippen geht, der darf sich freuen, dass der in England lebende Nigerianer mit der sagenhaften Stimme und den besten Soulsongs seit langer, langer Zeit, nicht mehr unter seinem kompletten Namen auftritt. Da wäre man immerhin bei Olatunji Olugbenga Omotayo Olanrewaju Adetokunbo Abdul Majeed Onabule.


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